Rasensprengen bei Sonne – Wie schädlich ist es wirklich?

Wenn es um die Bewässerung des Rasens bei Sonne geht, scheiden sich die Geister. Während die einen streng darauf achten, den Rasen nur morgens oder abends zu bewässern, ist es anderen Gärtnern relativ egal und Sie greifen dann zum Rasensprenger, wenn der Rasen nach Wasser verlangt.

Um die beste Qualität des Rasens zu erreichen, werden nicht nur die Mähzeiten oder Dünger optimiert, sondern auch die Zeiten, in denen der Rasen gesprengt wird. Hartnäckig hält sich hierbei das Gerücht, dass das Sprengen bei Sonne zu Schäden führen könnte.

Was ist dran an diesem Gerücht und sollten Sie es wirklich vermeiden, den Rasen während der direkten Sonneneinstrahlung zu bewässern?

Wie der Rasen bei Sonne bewässert wird

Um den Rasen mit ausreichend Wasser zu versorgen, sollten Sie diesen in regelmäßigen Abständen bewässern. Selbst in den Sommermonaten, wenn es abends auch zu dem einen oder anderen Gewitter kommt, ist diese Wassermenge nicht ausreichend, um genügend Flüssigkeit bereitzustellen.

Bei der Bewässerung sollten Sie jedoch auf einige Dinge achten. Einen Unterschied macht hierbei das Alter des Rasens. Handelt es sich um einen gerade frisch gesäten Rasen, der erst noch Anwachsen muss, oder ist der Rasen schon etwas älter und fest verwurzelt?

Jüngerer Rasen profitiert davon, wenn Sie diesen in kürzeren Abständen bewässern. Die Wurzeln sind noch nicht so aufnahmefähig und dringen nicht so tief in die Erde vor. Das Wasser versickert schnell in größere Tiefen, die von den Wurzeln noch nicht erreicht werden. Daher verkürzen Sie die Zeitabstände, in denen Sie den Rasen bewässern und geben Sie dafür lieber kleinere Wassermengen.

Ist der Rasen fest verwurzelt, können Sie etwas gelassener vorgehen. Die Wurzeln sind leistungsfähiger und dringen tiefer in den Boden vor. Sie können jetzt die Bewässerungseinheiten verringern und dafür etwas mehr Wasser auf einmal ausbringen.

Morgens oder abends – Wann ist die beste Zeit, um den Rasen zu sprengen

Die manuelle Bewässerung des Rasens ist immer mit einigem Aufwand verbunden. Haben Sie keine versenkbaren Rasensprenger in Ihrem Garten, müssen Sie die Geräte erst aufbauen und einschalten. Daher möchten Sie wahrscheinlich wissen, ob sich das frühe Aufstehen lohnt und der Rasen von der Bewässerung in den Morgenstunden überhaupt profitiert.

Der Rasensprenger wird am besten am Morgen eingesetzt

Machen Sie sich bisher die Mühe, extra früh aufzustehen, den Rasensprenger anzuschließen und das Wasser laufen zu lassen, können Sie beruhigt sein. Der Morgen ist tatsächlich die beste Zeit, um den Rasen zu bewässern. Hier gilt, je früher, desto besser ist es. Eine Zeit zwischen drei und vier Uhr morgens wäre ideal, aber wenn Sie ein Frühaufsteher sind und um sechs Uhr mit der Bewässerung beginnen, ist dies auch in Ordnung.

Der Grund hierfür ist, dass der Rasen und der Boden etwas kühler sind. Geben Sie das Wasser nun auf den Rasen, verdunstet dieses nicht so schnell und der Boden kann die Wassermengen besser speichern. Die Mittagssonne, die für heiße Temperaturen sorgen kann, ist ebenfalls noch einige Stunden entfernt.

Sind Sie eher ein Morgenmuffel und möchten sich nicht schon in den frühen Morgenstunden aus dem Bett quälen, nur um den Rasen zu sprengen, bleibt Ihnen wahrscheinlich nur der Abend. Hier zeigt sich allerdings, dass für die Qualität des Rasens die Bewässerung zu den Abendstunden nicht die beste Entscheidung ist.

Von der starken Sonneneinstrahlung während des Tages ist der Boden aufgewärmt. Dies sorgt dafür, dass jegliches Wasser schnell verdunstet und nicht aufgenommen werden kann. Dies könnten Sie natürlich dadurch kompensieren, dass Sie etwas mehr Wasser ausbringen und die Verdunstung einkalkulieren.

Das größere Problem ist hierbei allerdings, dass der Rasen nach der Bewässerung nicht mehr richtig trocknen kann. Schließlich sinken die Temperaturen am Abend und die Sonneneinstrahlung fehlt ebenfalls. Bewässern Sie den Rasen regelmäßig am Abend, kann dies den Pilzbefall fördern und sogar andere Krankheiten begünstigen. Schnecken lieben diesen feuchten Rasen und könnten sich dort heimisch fühlen.

Demnach ist tatsächlich der Morgen die beste Zeit, um den Rasen mit Wasser zu versorgen. Um die Arbeit zu erleichtern, bietet sich die Einrichtung einer automatisierten Bewässerungsanlage an. Diese übernimmt komplett von alleine die Bewässerung, sodass Sie nicht einmal das Bett verlassen müssen.

Ist der Brennglaseffekt eine reele Gefahr?

Neben dem Morgen und Abend könnte auch der Mittag genutzt werden, um den Rasen zu sprengen. Hier wird jedoch oftmals der Brennglaseffekt erwähnt, welcher zu Schäden führen soll. Ist dieser real oder handelt es sich nur um einen Mythos unter Gärtnern?

Bei dem Brennglaseffekt besteht die Vorstellung, dass das Licht durch die Wassertropfen gebündelt wird. Ähnlich wie bei einem Brennglas oder einer Lupe, würden die Wassertropfen dazu führen, dass die Sonnenstrahlen auf einen Punkt fokussiert werden. Dadurch würde der Rasen verbrennen und einen Schaden davontragen.

Die Wissenschaft konnte diesen Effekt nicht bestätigen. Die Wassertropfen können das Licht nicht bündeln und der Rasen nimmt dadurch keinen Schaden.

Der Brennglaseffekt konnte nicht nachgewiesen werden.

Durch die Bewässerung während der größten Sonnenstrahlung wird dem Rasen sogar noch geholfen. Denn durch die Verdunstung kühlt der Rasen etwas ab. Die Angst vor dem Brennglaseffekt wurde von Rasenexperten widerlegt, wie dieser Artikel es beschreibt.

Die Wasserverdunstung in der Sonne

Den Rasen während der Mittagshitze zu bewässern ist also unschädlich für den Rasen. Es tritt zwar eine hohe Verdunstung ein und das Wasser wird nicht sehr effizient genutzt, der Rasen wird dabei aber nicht geschädigt.

Entscheiden Sie sich dafür, den Rasen während den Mittagsstunden zu bewässern, sollten Sie die Verdunstung mit einberechnen. Dies wird gerne unterschätzt und in diesem Fall müssen Sie auch keine Angst vor dem Brennglaseffekt mehr haben.

Pilze oder Krankheiten werden ebenfalls nicht begünstigt, denn während des Tagesverlaufes erhält der Rasen noch genügend Sonnenstrahlung, damit er trocknen kann.

Welche Zeiten für das Rasensprengen geeignet sind

Wenn Sie auf eine höchstmögliche Qualität des Rasens Wertlegen, ist der Morgen immer noch die beste Zeit, um den Rasen zu bewässern. Haben Sie aber keine Zeit oder es schlichtweg vergessen, dann sollten Sie nicht bis zum nächsten Morgen warten.

Hier gilt, dass die Bewässerung am Mittag oder Abend besser ist, als den Rasen für einen halben Tag gar nicht zu bewässern. Gerade in den warmen Sommermonaten kann ein Wassermangel schon innerhalb kürzester Zeit eine verheerende Wirkung zeigen.

Besitzen Sie Topfpflanzen, gibt es ebenfalls einfache Strategien, um die Bewässerung in der Sonne zu gewährleisten. Stellen Sie diese einfach für ein bis drei Stunden in einen Eimer mit Wasser. Die Topfpflanzen sollten dazu im Schatten aufgestellt werden.

Die Hitze kann auch Ihre Pflanzen im Beet angreifen. Hier sollten Sie bei der Bewässerung darauf achten, dass Sie so präzise wie möglich die Wurzeln erreichen. Schließlich nehmen die Pflanzen das Wasser über die Wurzeln und nicht ihre Blätter auf. Geben Sie das Wasser nicht auf einmal aus, sondern lieber in kurzen Intervallen. So kann der trockene Boden etwas durchfeuchtet und wieder aufnahmefähig gemacht werden.

Stellen Sie fest, dass Boden im Garten trocken ist, sollten Sie beim Gießen ebenfalls behutsam vorgehen. Unterteilen Sie eine Bewässerungseinheit lieber in kleinere Abschnitte und prüfen Sie, ob der Boden das Wasser aufnehmen kann.

Langfristig können Sie den Rasen gegen die Sonne abhärten. Ist dieser widerstandsfähig und gut gepflegt, kann er auch während der heißen Sommertage für wenige Tage ohne zusätzliche Bewässerung auskommen. Dabei tritt natürlich ein kleiner Mangel ein, den der Rasen aber durch eine zusätzliche Wurzelbildung ausgleichen kann. Aufgrund der stärkeren Feinwurzeln, die tief in die Erde vordringen, ist der Rasen gegenüber den heißen Temperaturen widerstandsfähiger. Diese Maßnahme sollten Sie aber nur durchführen, wenn Ihr Rasen sich in einem guten Zustand befindet und diese kleine Durststrecke aushalten kann.

Vorteile des Gartenschlauches

Für gewöhnlich werden Sie für die Bewässerung einen Rasensprenger nutzen. Diese sind leicht in der Handhabung und bringen das Wasser über eine große Fläche aus. Ein Viereckregner kommt wahrscheinlich in den meisten Gärten zum Einsatz.

Ein Nachteil ist allerdings, dass das Wasser nicht sehr tief in den Boden eindringt. Bewässern Sie damit die Pflanzen, verdunstet ein Großteil nur auf den Blättern.

Damit Sie die Pflanzen dennoch mit ausreichend Wasser versorgen, sollten Sie einen Gartenschlauch nutzen. Dies mag auf den ersten Blick als etwas aufwendiger erscheinen, Ihre Pflanzen erhalten aber die notwendige Menge an Wasser und können besser wachsen. Den Schlauch brauchen Sie lediglich auf den Boden legen und den Hahn aufdrehen, sodass die Bewässerung beginnen kann.

Hierfür eignen sich flexible Gartenschläuche besonders gut. Diese können Sie sehr beweglich im Garten einsetzen und selbst ein Beet in der hintersten Ecke gut erreichen. In Verbindung mit einer Gartenbrause können Sie zudem den Druck und die Beregnungsqualität relativ frei einstellen. In dieser Kombination stellen Sie die beste Bewässerung für Ihre Pflanzen sicher.

Um sicherzustellen, dass Sie die optimale Menge an Wasser ausgebracht haben, können Sie mit einem Spaten in den Boden stechen. Schauen Sie sich das Erdreich an und fühlen Sie, bis in welche Tiefe die Feuchtigkeit vorgedrungen ist. So können Sie einschätzen, wie viel Wasser die Pflanzen tatsächlich benötigen.

Ist das Sprengen des Rasens in der Sonne zu empfehlen?

Die Mittagszeit ist für das Sprengen des Rasens nicht optimal. In der direkten Sonne erhitzt der Rasen schnell und das Wasser verdunstet zügig. Dies sorgt dafür, dass ein beträchtlicher Teil des Wassers nicht von den Wurzeln aufgenommen wird.

Allerdings kann Ihnen die große Angst genommen werden, dass das Rasensprengen aufgrund des Brennglaseffektes schädlich sein sollte. Dieser Effekt ist ein Mythos, welcher nicht bestätigt werden kann. Das Licht wird durch die Wassertropfen nicht gebündelt. Bewässern Sie den Rasen in der Mittagshitze, bietet es sogar den Vorteil, dass die Grashalme etwas abgekühlt werden.

Möchten Sie eine höchste Qualität des Rasens sicherstellen und ist dieser anspruchsvoll, lohnt sich die Bewässerung in den Morgenstunden. Dies können Sie am bequemsten mit einer automatischen Bewässerungsanlage bewerkstelligen.

Ansonsten können Sie auch am Abend den Rasen bewässern. Hierbei sollten Sie nur darauf achten, dass Sie nicht zu viel Wasser ausbringen.

In jedem Fall gilt, dass ein austrocknender Rasen mit Wasser versorgt werden sollte und Sie nicht bis zum nächsten Morgen warten, nur um den vermeintlich besten Zeitpunkt abzupassen.